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Weihnachten ist das Fest der Liebe

Zitat von Richard von Weizsäcker (1920 – 2015),
ehemaliger Bürgermeister von Berlin
und sechster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

 

 

Geschichten vom Hausphilosophen

 

 

 

Heute ist Weihnachten,
das Fest der Liebe, des Mitgefühls und der Dankbarkeit.

 

Dazu ein Nachtrag zum Leben der Luftakrobatin Käthe Paulus.
Gleichzeitig aber auch eine Weihnachtsgeschichte.

 

 

Wie wir bereits wissen, Käthe Paulus wurde am 22. Dezember 1868 geboren, am 26. Juli 1935 verstarb sie nach längerem Krebsleiden.

Käthe Paulus war eine berühmte Frau. Sie war die erste Frau, die aus 1.500 m Höhe mit einem Ballon wohlbehalten auf die Erde kam. Sie war Pionierin und Unternehmerin. In dieser Eigenschaft entwickelte und stellte sie Paketfallschirme und die dazu passenden Ballonhüllen her. Sehr erfolgreich war sie dabei, man bewunderte sie.
Auf diesen Daten ruhte der Fokus der ‘Geschichte von Glückstagen’ zu Käthe Paulus.
Aber wie war das private Leben der Käthe Paulus? Ja, es war von viel ungewöhnlichem Erfolg gekrönt. Ja, so war es! Dabei bleib Käthe Paulus immer mit beiden Beinen auf der Erde, bescheiden und angenehm im Umgang war sie. Ihr ist aber auch großes Leid widerfahren, sie musste schwerste Belastungen unterschiedlichster Art durchleben.
Ihr ist es also mit dem Leben so ergangen, wie es vielen Menschen im Leben ergeht, zieht man Leben zusammen, fokussiert man. Darauf soll nun der Augenschein genommen werden.

Der Ballonfahrer Hermann Lattemann, den Käthe 1889 kennenlernte, war ihr Lebensmensch. Mit ihm hatte sie ein Kind. Ihr geliebter Sohn Willy Hermann Paulus verstarb bereits mit vier Jahren (1895) an Diphtherie. Ein Jahr zuvor war Lattermann tödlich verunfallt. Er kam bei einem Absprung zu Tode, die Ursache war fehlerhaftes Material und nicht menschliches Versagen.  Das Unglück musste Käthe Paulus hilflos mitansehen. Hing sie doch an einem anderen Ballon und schwebte langsam zur Erde.

Mit Anfang 40 wollte sie beruflich dazulernen und eine Fluglizenz erwerben. Ein Flugzeug hatte sie bereits gekauft. Bei dem bekannten Fluglehrer Paul Engelhard nahm sie Stunden. Als dieser durch einen Unfall zu Tode kam, verzichtete sie auf die Weiterführung der Ausbildung und somit auf die Fluglizenz.
Warum diese Aufzählung von Schicksalsschlägen?

Heute ein besonderer Tag im Jahr. Die ungewöhnlichen Umstände sind so, dass man dazu gebracht wird, über vieles nachzudenken.
Ja, heute ist Weihnachten, das Fest der Liebe, des Mitgefühls und der Dankbarkeit. Über alles darf man nachdenken. Über vieles sollte man nachdenkten. Sogar über Weihnachten darf man nachdenken.
Aber wenn man über besondere Menschen, über so einen Menschen wie Käthe Paulus nachdenkt, bekommt man Mitgefühl. Heute an Weihnachten, heute bekommt man Mitgefühl mit Käthe Paulus, der großen Luftakrobatin. Vielleicht auch Mitgefühl mit anderen Menschen?

Käthe Paulus war von besonderem Charakter, sie hatte ja viel Glück im Leben. Dafür war sie dankbar. Glück kommt und geht im Leben, Unglück kommt und geht im Leben. Das wissen wir. Auf beides muss man eingerichtet sein, mit beiden muss man leben. Käthe alias Käthchen alias Miss Polly ist aber mehrfach besonderes Leid widerfahren.
Sie musste schwerste Belastungen unterschiedlichster Art durchleben.
Warum dieser Verweis? Heute ist Weihnachten, das Fest der Liebe, des Mitgefühls und der Dankbarkeit.
Wenn wir das begreifen und verstehen, fühlen wir mit Menschen in besonderer Notlage. Dafür sind alle Menschen geeignet, die uns dazu anregen, auch die, die wir uns aus der Vergangenheit herholen müssen. Hier ist es Käthchen Paulus.

Menschen machen ähnliche Selbsterfahrungen. Darum ist es auch möglich, dass wir fremde Erkenntnisse auf uns selber beziehen können. So entstehen Einsicht und Dankbarkeit. Wir reifen. Wir verändern uns.
Heute ist Weihnachten. Es ist der Tag für Liebe, Mitgefühl und Dankbarkeit. Heute darf man so denken. Heute so handeln. Es ist Weihnachten!

 

 

Musik:
Nikolaus Harnoncourt: Bach – Christmans Oratorio, 2013