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Geschichten vom Hausbäcker
und
ein besonderer Geburtstag am 21. März !
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Chapeau, Anna Magdalena !
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Am 21. März 1685 wurde Johann Sebastian Bach geboren, einer der bedeutendsten Musiker.
Bach, der Musikkomet! Wie kann man sich aber so einen Menschen in einem häuslichen Umfeld vorstellen?
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Bach die Sängerin Anna Magdalena. Was muss er dieser Frau von Anbeginn an zugemutet haben! Vielleicht verließ sich der Musiker Bach hier vollkommen auf seinen Instinkt, der Anna Magdalena starke Belastungsfähigkeit unterschob. Vielleicht vertraute er hier ihren hausfraulichen Fähigkeiten besonders? Vielleicht war er aber auch in die deutlich jüngere Frau sehr verliebt? Genau das, ja genau das wünschen wir dem Mann von ganzem Herzen!
Von Anna Magdalena ist überliefert, sie habe eine gute Singstimme und könne Chello spielen. Für sie hat Bach zwei Notenhefte zusammengestellt, die als ‘Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach’ in die Musikgeschichte eingegangen sind.
Bestimmt hat sich Anna Magdalena über dieses musikalische Geschenk gefreut. Vorstellbar auch, sie hat ihm als Dankeschön einen leckeren Kuchen gebacken und seine Lieblingsspeise noch dazu.
So läuft das doch zwischen zwei Menschen, die miteinander verbunden sind und sich gut verstehen.
Anna Magdalena, die treffliche Sängerin! Sicher hat sich Johann Sebastian an ihrer schönen Singstimme erfreut. Und Anna Magdalena war sich ihrer einmaligen Bedeutung als Ehefrau von J.S. Bach sicher bewusst. Da kommt viel auf eine junge Frau zu, da muss man Verantwortung über das Maß hinaus übernehmen können, Mut haben und viel Liebe und Verständnis haben und geben können!
Chapeau, liebe Anna Magdalena Bach, du treue Lebensbegleiterin eines der größten Musiker überhaupt! Was haben wir dir wohl alles zu verdanken! Kann man sich doch nicht einmal mit großer Phantasie deine Lebensleistung und die vielfältigen, zermürbenden, täglichen Herausforderungen an der Seite des Gigangten Johann Sebastian Bach als Ehefrau, Mutter, Hausfrau, Geliebte, Freundin und Künstlerin vorstellen!
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Chapeau, Anna Magdalena!
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Bisquitboden (3 Eier, Biovollkorndinkel, Abrieb einer Naturapfelsine, Weinsteinbackpulver, Birkenblütenzucker, etwas Salz, etwas Galgant- und Bertramwurzelpulver)
Nach dem Backen wird nun ¼ des Bodens weiterverarbeiten und je 1/8 davon auf zwei Kuchenteller verteilt (der Rest kann eingefroren bzw. am nächsten bzw. übernächsten Tag kreativ anders behandelt werden).
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Belag:
Apfelsinensaft mit Honig und etwas Zitrone und etwas Birkenblütenzucker verrühren, damit die beiden Bisquitstückchen tränken.
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Separat Sahnequark mit einem Ei, Zitronensaft, Birkenblütenzucker und Aprikosenkonfitüre vermischen. Etwas geschlagene Sahne vorsichtig drunterziehen.
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Diese leckere Masse auf beide Stückchen liebevoll und gerecht verteilen.
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Danach wird veredelt: Vielleicht mit etwas Rest-Konfitüre, einer Physalis und zerkleinerten Pekanuskernen?
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Die Süßspeise „Anna Magdalena“ wird erst nach einer Ruhepause genossen.
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Dann kommt aber endlich ein
Bon Appetit!
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Hören:
Agnes Giebel (Kurt Redel mit dem Kammerorchester München): Drei Lieder und Arien aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach:
Gedenke doch mein Geist zurücke. Bist du bei mir. Schlummert ein ihr matten Augen.