Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832),
Dichter und Denker
Geschichten vom Hausphilosophen
Über ein Bild sinnierend
Ich, mittags im Sessel:
Leben – scheibchenweise senkrecht
Licht – zwischen Linien, lotrecht
Gefühl – wahrnehmungsbereites Prickeln
Bewusstsein – ungelöstes Rätsel, aber lebendig herumdampfend, freundlich
Gehirn – nutzerfreundlich mit verbogener Oberfläche, aber bereit
Ich, dann nachdenkend:
Was da oben steht, das könnte ich sein.
Passt der Inhalt auch zum Sessel, zum Fenster, etwa zur Gardine?
All das Inhalt? Hintereinander, nach vorne, dazwischen und rückwärts. Stets Inhalt?
Auf der Welt die Art und Weise des Lesens entscheidend? Also, liest man von links nach rechts oder von oben nach unten. Oder liest man von vorne nach hinten. Dann kommen noch die Schriftzeichen! Was aber mit der Konnotation?
Ich, feststellend:
Der Rhythmus des Bildes stimmt.
Ich:
Wir sitzen im Sessel. Wir warten auf Frühling.
Literatur:
Patrik von Zur Mühlen: Vom Nachdenken über Dummheit