Geschichten von Glückstagen
Am 11. Februar 1780 wurde Karoline von Günderode geboren
Karoline Friederike Louise Maximiliane von Günderode (*1780 †1806), Dichterin der Romantik:
… gehörte einem führenden Patriziergeschlecht von Frankfurt am Mai an.
… wurde evangelisch im Cronstetten-Hynspergischen Adeligen Damenstift in Frankfurt am Main erzogen. Als Stiftsdame studierte sie Philosophie, Geschichte, Literatur und Mythologie.
… offenbarte sich immer mehr als radikaler Mensch mit großer Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben.
… dachte und handelte eigenwillig und recht unabhängig von den Zeitumständen bis in die Kleidung hinein. Hin und wieder trug sie die praktische Hose.
… schrieb heimlich, verleugnete sich diesbezüglich zu lange, existierte und lebte immer wie eingeklemmt zwischen Liebe und Freiheitsdrang.
… war besonders liebesfähig: viel zu zart und kräftig, viel zu ausschließlich (Friedrich Carl von Savigny, Friedrich Creuzer).
Karoline von Günderode, die Dichterin, inszenierte den Abgesang mittels Dolch am 26. Juli 1806.
Diesem tragischen Leben hat die deutsche Literatur vielleicht den schönsten Liebesbrief zu verdanken: “Den Verlust Deiner Liebe könnte ich nicht ertragen”.
Im Lauf der Zeit wurde sie als Dichterin wahrgenommen, hundert Jahre nach ihrem Tod “Melete” (poetisches Fragment) endlich veröffentlicht.
Karoline Friederike Louise Maximiliane von Günderode gibt uns noch immer Rätsel auf. Aber wir lieben und schätzen die Bedingungslosigkeit ihrer Poesie. Ungebrochen und unverändert hat sie unser Mitgefühl, unsere Hochachtung und unsere Liebe.
Karoline von Günderode gibt uns ein Beispiel für Emanzipation über Geschlecht, Zeit und Raum hinweg, nämlich in seiner eigentlichen Bedeutung: Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit, das bedeutet und führt zu Selbstständigkeit und Gleichstellung.