(Foto: Henk Rietberg)
Geschichten vom Hauspsychologen
Unvorbereitet erwachsen
Ein Mägdelein steht im Walde,
still und stumm.
Ihr Kleid, zerrissne weiße Seide.
Ihr Käppchen, eckig runde Punkte.
Sagt, wer mag das Mägdelein sein,
das da steht im Wald allein
in zerrissner, weißer Seide?
Ein unschuldig’ Mägdelein
in zerrissner, weißer Seide!
Jetzt hat’s ein rotes Blümelein.
Die Eltern schau’n nach oben,
die andern einfach weg!
Sagt, wer mag das Mägdelein sein,
das da steht im Wald allein
mit dem roten Blümelein
in viel zu viel zerrissner weißer Seide?
(Inspiriert vom volkstümlichen Kinderlied “Ein Männlein steht im Walde” (1843) von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1790-1874, Hochschullehrer und Dichter)