Geschichten vom Hausbäcker
Kastanien verbinden
Ich mag sie wie Aafke:
Aafke lebte im Gebiet des Bockzeteler Moors zur Zeit der Feldzüge von Drusus. Sie profitierte vom Handel mit Esskastanien. Musste sie doch immer viele Mäuler stopfen! Gott sei Dank war die Esskastanien für alle eine Lieblingsspeise. Am liebsten, röstete man die Maronen im Feuer.
Ich mag sie ähnlich wie Aaltje:
Aaltje lebte in der Gegend von Bentumersiel, z.Zt. Karl Martells. Sie profitierte vom Handel mit Esskastanien. Musste sie doch für viele Mägen sorgen! Für alle war die Edelkastanie eine Lieblingsspeise. Am liebsten mochte man sie, wurde sie wie eine Eierspeise zubereitet. Dazu musste man die Kastanie rösten, dann zerstampfen und mit Hirse oder Buchweizen vermischen. Anschließend formte Aaltje den Teig zu kleinen Pfannkuchen. Die Friesenplinse wurde dann im Eisentopf über eine Feuerstelle schnell hin und her gedreht. Besonders lecker war der kleine Kuchen, aß man ihn sofort!
Ich mag sie ähnlich wie Beele!
Beele lebte im 14. Jahrhundert ganz in der Nähe des Upstalsbooms. Sie und ihre Töchter waren taff! Alle konnten schreiben, lesen, kochen, backen, nähen, im Garten arbeiten und mit dem Viehzeug gut umgehen. Ihre hübschen Töchter hatten auch ein wichtiges Wörtchen bei ihrer Eheschließung mitzureden. Alle liebten Gerichte mit Kastanien und konnten diese sehr lecker zubereiten. Hier durften sie ungestört kreativ sein! Dabei war ihr Kochgebaren dem von Aaltje ziemlich ähnlich. In Beeles Teig kam aber mehr hinein, z.B. Nüsse oder getrocknetes Obst. Manchmal gab ihre schlaue Tochter Beke auch eine Soße über die Plinse, z.B. saure, gestockte Milch, unter die sie frisches Obst gekonnt mischte.
Wie sieht nun mein Kastanien-Lieblingsgericht aus?
Es ist sehr einfach: Sauerkraut mit Kastanien in eine feuerfeste Keramikform geben, darüber wenig Käse. Dann ab in den Ofen damit! Oder: Alles auf einen Hefeteig verteilen und backen. Ganz wie es beliebt!
Wie schön mit der Kastanie über die Jahrhunderte!