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Geschichten vom Menschenfreund
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Die fünfte Jahreszeit
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Heute Morgen gab es Zauberwerk. Zuerst mit Glocken; am Anfang war das Gebimmel fragend leise, am Ende traf es laut mit feierlicher Wucht.
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Als dann die Amsel sang, wurd’s heller. Ihr Vogelton doch immer zart und jung und weltumspannend schön.
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Dann flog ein leichter Duft von Wasser-Seife in das Zimmer. Das völlig unerwartet, genauso wie das Morgenrot.
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Ich lag im Bett – wohlig warm, hier doch gut und sicher aufgehoben; rundum gespitzt und freudig dankbar auf das faule Leben eingestimmt.
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Plötzlich rollte ungeplant und muntermachend ein Garten-Mutterkuller durch den Kopf. Hab‘ für mich auf dem Foto alles auch so festgehalten. Denn stets find‘ ich Mutterkuller schön, besonders mit `nem runden Tropfen unten dran.
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Unseligerweise ist mir Unscharfes nur gelungen! Doch die Farbe funkelt feurig rot und der Wassertropfen bringt Gestalt. Und beides, ja beides kombiniert im Leben schön!
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Am Ende bin ich wach geworden und dachte mir, man selber braucht‘s doch hin und wieder spleenig, besonders kommt unscharfes Morgenrot.
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Musik (YouTube)
Avicii: Wake Me Up