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Erst muss die Fiktion hinzutreten …

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Zitat von Edgar Selge (* 1948)

Schauspieler, Schriftsteller, Klavierspieler

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Geschichten vom Hausbäcker

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Streusel gehen auch anders!

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Ich konnte es nicht glauben, war aber von dieser Möglichkeit fasziniert und natürlich neugierig war ich auch. All das führt mit großen Vergnügen zum Nachbacken. Und seinen Spaß will man doch!

Weiß man auch, wie gut man liegt, hat man Vertrauen in die Schwestern und Brüder der Hausbäckerei.

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So gehen Streusel

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Zutaten:

200 g weiche Butter in eine große Rührschüssel geben. Darüber kommen dann 200 g Mehl, 150 g Zucker, geriebene Zitronenschale und Zimt.

Vorgehensweise:

Jetzt kommt eine etwas andauernde und anstrengende, aber muskelbildende Tätigkeit: man rüttle und schüttle den Topf.  So bilden sich die kleinen Streusel-Kügelchen. Die großen dazwischen will man nicht haben und zerkleinert mit Druck. Als Hilfsmittel dienen zwei um 90 Grad übereinanderliegende  Gabelblätter. 

Teigherstellung:

Man mache einen stinknormalen Hefeteig (frisch vermahlenes Dinkelkorn)

mit frischer Hefe, etwas Salz, Buttermilch, etwas Butter.

Vielleicht auch mit etwas Honig und einem Ei?

Macht sich doch alles bezahlt, und auch das: Ein Tag zuvor entstandener Teigansatz, und ein letztes Gehen des Blechkuchens in der auf 50 Grad erwärmten Röhre.

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Backen:

Umluft 160 Grad, ca. 30 Minuten,

dann die Röhre ausschalten und den Kuchen noch ein bisschen drin lassen

(alles unter Beobachtung).

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Bon Appetit!

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Und dann wurde noch ein kreativer Prozess auf den Weg gebracht. Hefekuchen schmeckt nur besonders gut, wird er fast aus dem Ofen heraus gegessen. Dann schmeckt er doch ausgezeichnet. Arbeitet man mit dem vollen Korn, macht er auch keine unangenehmen Begleiterscheinungen im Bäuchlein. Wie schön so ein Rundumgenuss!

Nach dem Backen geht ein Teil bei uns in die Tiefkühlung. Und der andere Teil – wird er am nächsten Tag  verzehrt – mit leicht traurig machenden Aussagen wie ‚Ach, wie schade, dass der Kuchen so schnell austrocknet!‘ etc. begleitet.

Schneidet man aber ein Stück davon in weitere kleine Stückchen und setzt dann auf jedes Bröckchen etwas Marmelade (hier: Erdbeere), so hat man einen neuen, besonderen Genuss. Dafür muss man unbedingt einen guten Namen findet. Denn mit dieser kleinen Hilfe schmeckt alles wie neu!

Hier? Wie mit ‚Streuselpralinen‘?

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Was ich mir für die nächste Bäckerei vorgenommen habe: Sie muss  sog. Pralinen abwerfen. Die will ich dann mit geschlagener Sahne verzieren und grüne Pistazien darein stecken. Bis dahin arbeite ich mit der Namens-Hypothese: Pralinen à la St&SP.

So eine phantasielose Benamung für so ein süsses Produkt! Nur Ruhe! Zur rechten Zeit kommt ganz sicher das Passende.

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Lesen:

Edgar Selge: Hast du uns endlich gefunden

Mache dich tüchtig und klug:

Sybil Gräfin Schönfeldt: Der literarische Küchenkalender 2023 (siehe KW 6)