Theodor Fontane, 1819-1898, Schriftsteller, Journalist, Kritiker
Geschichten vom Menschenfreund
Zerbrechlich
Gras nun eingeklemmt zwischen Herbst und Frühling.
Im Winter immer dünnhäutig und feinnervig.
Aber Hinweise auf ein Anderssein.
An den Halmen sichtbare Ansätze von Grün und Blütenstand.
Aber deutlich heruntergefahren und wie im Schlaf.
Zum Schutz auch noch ein offenes Feld im Rücken!
Wenn es mir gelingt
diesen schwierigen Umstand zu würdigen, und
Gras als Punkt einer beachtlichen Angelegenheiten zu sehen,
als Achse, um den sich der Frühling stets dreht?
Ja, was dann? Was passiert dann mit mir?
Dann gebe ich dem ganzen ausgesuchte Bedeutung.
Dann passiert dem Gras nichts!
Dann bin ich aufrecht da.
Und wenn die Sonne kommt,
so wie jetzt?
Dann in Wunder getaucht.
Alles den Schimmer von Ewigkeit.
Lange soll es so bleiben,
Das Gras, das Feld.
Die Gedanken.
Das Staunen.
Der Hauch von Ewigkeit.