Geschichten vom Hausphilosophen
Lebenszeit
Jedes Lebewesen ist ihr unterworfen.
Junge Menschen starten hoffnungsvoll
und vertrauen auf die Zukunft.
Sie pflanzen einen Baum,
bauen ein Haus,
machen ein Kind.
Alte Menschen nehmen Rückblick.
Seinen öffentlichen Menschen
bewertet man nach dem Erfolg.
Seinen privaten,
nach dem dafür bezahlten Preis.
Gerät das als ein Akt
von produktiver Selbstkritik?
Oder lyrischer Melancholie?
Entsteht ein Graben
zwischen öffentlichen Ranking und privaten Glück?
Wie aber die Verbindung?
Gelingt sie als ein Paradoxon?
Der Umgang mit der Lebenszeit:
Immer altersunabhängig.
Immer verantwortet vom Individuum.
Lebenszeit für alle kostbar.